Die Rauminstallation ALLEGRIA ist eine interdisziplinäre, interpretative Recherche zu Mozarts Sinfonie Nr. 17 in G-Dur (KV 129) und stellt der Musik eine begehbare räumliche Interpretation zur Seite.
Was hören wir, wenn wir Mozart hören?
Was sehen wir, wenn wir Mozart hören?
Während des Hörens entstehen im Kopf individuelle Überlagerungen der Musik durch Bilder, Assoziationen und Gedanken. Die Installation greift diesen Aspekt des Musik-Hörens auf und führt ihn in einer visuellen Interpretation fort. Auch die Bewegung durch die Installation trägt zur Musikwahrnehmung bei: Wer sich bewegt, sieht. Die Kombination aus visueller und räumlicher Erfahrung mit der Musik bietet Projektionsflächen für die eigene Fantasie und führt schließlich zu einem veränderten, bewussteren Hören der Musik von Mozart.
Die Besucher*innen sind eingeladen, die Musik und die Installation zu erkunden, sei es im Durchschreiten, Innehalten oder im Vorbeigehen. Der Blick kann sich dabei auf verschiedene Elemente richten, musikalisch wie visuell, z.B. die Linienführung der einzelnen Instrumentalstimmen, die Klangfarbe der unterschiedlichen Instrumente, die Abfolge von musikalischen Motiven, Spiel-Abläufe, Agogik, Artikulation aber auch großräumigere Veränderungen, wie Spannungsbögen, Lautstärkeverlauf, Satzstruktur.
Die Raumgestaltung und die visuellen Eindrücke knüpfen in assoziativen Bildern an die Musik an. Sie interpretieren eigene Erinnerungen die bei den Zuhörer*innen ausgelöst werden.
Der Raum ist durch 20 von der Decke hängende, bedruckte Stoffbahnen (je 6m x 1,45m) gegliedert. Transluzente Motive und ephemere Bilder eines Naturraums vermitteln visuelle Eindrücke und agieren als Filter, der in beiden Richtungen eine optische Durchlässigkeit erlaubt und gleichzeitig den Raum abschirmt und schützt.
Um der Frage nachzugehen, welche Bilder entstehen, wenn es sich speziell um Mozarts Musik handelt, und nicht etwa eine andere Komposition mit ähnlicher Natur-Affinität und Besetzung, wird der Mozart Symphonie ein zweites Stück gegenübergestellt, das es erlaubt, speziell den Vergleich zu erforschen, indem man in der Musik-App zwischen zwei parallel abgespielten Tracks (Mozart und Debussy) wechseln kann.